Errichtung einer Photovoltaikanlage am Gebäude der Volks- und Mittelschule Ertl

Im Jahr 2017 wurden von Umweltgemeinderat Kalkgruber Manfred erstmals Überlegungen zur Errichtung einer "größeren" Photovoltaikanlage in der Gemeinde angestellt. Da für ein derartiges Projekt die finanziellen Mittel jedoch nicht zur Verfügung standen, wurde die Idee eines  Bürgerbeteiligungsprojektes geboren. In der Folge wurde mit der Firma 10hoch4 Bürger Energie GmbH. in 2700 Wiener Neustadt ein kompetenter Partner für die Umsetzung dieses Projektes gefunden. Nach einer nicht ganz einfachen Planungsphase wurde schlussendlich 6. September 2019 das Bürgerbeteiligungsmodell der Bevölkerung vorgestellt und es konnten sich Ertlerinnen und Ertler Anteile an der neuen Photovoltaikanlage sichern.

Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen und es konnten alle Anteilscheine in Ertl ausgegeben werden. Am 25. Februar 2020 wurde die Photovoltaikanlage am Schulgebäude mit einer maximalen Leistung 101 kWp in Betrieb genommen und speist seither den im Schulgebäude nicht benötigten Strom in das Stromnetz der EVN Energievertrieb GmbH. & Co KG ein.

Mit dieser umweltfreundlich erzeugten Energie können jährlich ca.  27.600 kg CO² eingespart werden.  Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch eines 4- Personen Haushaltes von 4.000 bis 5.000 kWh pro Jahr, können mit dem aus dieser Photovoltaikanlage erzeugten Strom nahezu 20 Ertler Haushalte mit 100% Ökostrom versorgt werden. 


Nahwärmeheizwerk Ertl

In Ertl wurden schon seit geraumer Zeit Überlegungen für den Bau eines Biomasseheizwerkes angestellt, welche aber immer schon in der Planungsphase an der Finanzierbarkeit scheiterten. Umweltgemeinderat Manfred Kalkgruber wollte diese Tatsache nicht akzeptieren und startete im Jahr 2017 einen neuen Versuch für die Realisierung einer zentralen Heizungsanlage. Vordringliches Anliegen war zumindest die Beheizung der gemeindeeigenen Gebäude, welche bis dahin noch mit Ölfeuerungsanalgen beheizt wurden.

Ein kompetenter Partner wurde mit der Seitenstetten Fernwärme GmbH.  gefunden, welche dieses Projekt realisiert hat. Mit einer Investitionssumme von insgesamt € 1,1 Mio. wurde ein modernes Biomasseheizwerk mit einer Heizleistung von rd. 500 KW errichtet. Bereits am 21. September 2018, nach einer Bauzeit von nur rd. 3 Monaten, konnte diese Anlage den Heizbetrieb aufnehmen. Mit dem Anschluss der öffentlichen Gebäude kann die Gemeinde Ertl nun rund 60.000 Liter Heizöl jährlich einsparen und somit einen wesentlichen Beitrag für eine grüne Zukunft leisten. Das Hackgut für die Befeuerung des Heizwerkes stammt zum Großteil von Landwirten aus der Region, womit als positiver Nebeneffekt die regionale Wertschöpfung gesteigert werden kann. Derzeit versorgt die Anlage 24 Objekte mit Wärme, welche über eine ca. 1300 m lange Fernwärmeleitung mit dem Heizwerk verbunden sind. Derzeit ist das Heizwerk ca. zu 55 % ausgelastet. Somit sind noch Kapazitäten für die Versorgung weiterer Objekte vorhanden und es wird an der Planung für einen weiteren Ausbau bereits eifrig gearbeitet.


Anschaffung eines Elektroautos für den Kommunaldienst

Der am Bau- und Wirtschaftshof der Gemeinde im Einsatz befindliche Kleintraktor, welcher von den Gemeindemitarbeitern auch für diverse Kontrollfahrten zu den Anlagen der Wasserversorgung und der Kanalanlage der Gemeinde Verwendung fand, wurde im Jahr 2019 nach einer Einsatzzeit von rund 20 Jahren aus dem Inventar ausgeschieden und durch ein neues Elektroauto ersetzt. Dieses neue Fahrzeug ist für seinen Einsatzbereich deutlich besser geeignet als der bisherige Kleintraktor. Außerdem kann dieses neue Fahrzeug mit dem aus der am Gemeindeamtshaus angebrachten Photovoltaikanlage selbst erzeugten Strom sehr kostengünstig betrieben werden.

Diese Vorteile und natürlich auch die geringere Umweltbelastung durch den Einsatz eines Elektrofahrzeuges, waren für den Gemeinderat entscheidende Ankaufskriterien. Zudem wurde der Ankauf des Elektroautos großzügig mit Fördermitteln vom Bund und dem Land Niederösterreich unterstützt.


Atommüll Nein Danke - Ertl sagt "nein" zu drohenden Atommüllendlagern in Tschechien

Auf Initiative von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf startete im Juni 2017 eine niederösterreichweite Unterschriftenaktion gegen geplante Atommüll- Endlagerstandorte in Tschechien in Grenznähe zu Niederösterreich. Auch die Gemeinde Ertl unterstützte diese Aktion und so konnten Bürgermeister Josef Forster, Umweltgemeinderat Manfred Kalkgruber und Energiegemeinderat Christoph Steinbichler im Beisein von Landtagsabgeordneten Bürgermeister Anton Kasser, im Landhaus St. Pölten 661 Unterschriften an Landeshauptfrau- Stellvertreter Stephan Pernkopf übergeben. Somit haben rund 65% der wahlberechtigten Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger in Ertl mit ihrer Unterschrift  ihre Ablehnung gegen die geplante  Ablagerung von Atommüll nahe der Grenze zu Österreichischen kundgetan. Mit dieser bemerkenswerten Anzahl von Unterschriften, konnte die Gemeinde Ertl niederösterreichweit im Verhältnis der Wahlberechtigten zur Anzahl der Unterschriften, die zweitmeisten Unterschriften sammeln. DANKE für Ihre Unterstützung!


Elektromobilitätstag beim Ertler Dorffest

Im Rahmen des Dorffestes im Sommer 2017 organisierten Umweltgemeinderat  Manfred Kalkgruber und GfGr. Christian Matzenberger von der  ÖAAB- Gemeindegruppe Ertl, einen Informationsstand für  Elektromobilität. Es wurden verschiedene Elektroautos, Elektrofahrräder und Elektroroller ausgestellt und es konnten diese Fahrzeuge natürlich auch ausprobiert werden. Für die fachliche Beratung waren Herr Wilhelm Fritsch und Herr Johann Wagner von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich vor Ort. Natürlich war auch das ortsansäßige Elektrounternehmen Firma Andreas Hofer mit einem Informationsstand für  Photovoltaikanlagen und Stromspeicher vertreten.


Umweltrelevante Projekte vor dem Beitritt der Gemeinde Ertl zur e5 Initiative

Thermische Sanierung der Volks- und Mittelschule Ertl

Das Gebäude der Volks- und Mittelschule Ertl wurde in den Jahren 1971 bis 1973 errichtet. Im Jahr 1995 wurde ein Zubau für die Unterbringung zusätzlicher Unterrichtsräume am Schulhaus angebaut. Um das Gebäude auch in thermischer Hinsicht dem Stand der Technik anzupassen, wurden in den Jahren 2016 - 2018 sämtliche Fenster und Eingangstüren ausgetauscht, ein Zubau im Turnsaalbereich errichtet und am gesamten Bauwerk eine Wärmedämmfassade angebracht. Ebenfalls wurde die Dacheindeckung erneuert und auf der oberste Geschoßdecke eine Wärmedämmung aufgebracht. Mit einem finanziellen Aufwand für die Sanierungsmaßnahmen von rd. € 2,2 Mio. konnte der Heizenergieverbrauch im Gebäude um zirka 50% vermindert werden.


Errichtung einer E- Tankstelle am Kirchenplatz

Im Rahmen eines von der Leader Regionen Most- und Eisenstraße in Leben gerufenen Projektes, hat die Gemeinde Ertl im Jahr 2016 eine Tankstelle für Elektrofahrzeuge angeschafft und rund 2 Jahre den Strom aus dieser Tankstelle kostenlos an Besitzer von Elektrofahrzeugen abgegeben. Im Herbst 2019 wurde die Elektroladesäule am Kirchenplatz in das Abrechnungssystem des Bundesverbands für Elektromobilität integriert und somit können seither Besitzer von Elektrofahrzeugen Ladevorgänge bequem per Karte mit dem eigenen Stromanbieter minutenweise abrechnen.


Photovoltaikanlagen am Sportzentrum und am Gemeindeamtshaus

Um einen schon länger gehegten Wunsch der Ertler Fußballmannschaft nachzukommen, wurde im Frühjahr 2016 am Dach der Umkleidekabine am Sportzentrum Ertl eine Photovoltaikanlage montiert. Mit dieser Anlage wird der Strom für die Beheizung des im Spielbetrieb benötigten Warmwassers und der sonstigen Stromverbraucher am Sportzentrum sichergestellt. Nicht benötigter Strom aus der Anlage wird in das Leitungsnetz der EVN eingespeist.

In etwa Zeitgleich mit der Montage der Photovoltaikanlage am Kabinengebäude am Sportzentrum, wurde auch auf der Dachfläche des Gemeindeamtshaus eine Stromerzeugungsanlage installiert. Diese Anlage hat ebenso wie die Anlage am Sportzentrum eine Maximalleistung von ca. 5 kWp und es wurden 24 Photovoltaikpaneele verbaut.