Franz Sal. Amstätter Anton Pachl Prof. Mag. Alois Nußbaumer Anton Schuh Mag. Leopold Pitzl

Die Pfarrer von Ertl

Franz Sal. Amstätter wurde am 12. Jänner 1888 in Dietmanns geboren. Er besuchte das Seminar Marianum in Seitenstetten, maturierte jedoch in Melk. Danach absolvierte er das Studium im Priesterseminar der Diözese St. Pölten und wurde am 16. Juli 1911 zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte er in Großpertholz, Kautzen, als Aushilfspriester in Thaya und dann wieder als Kaplan in Hürm. 1923 wurde er Kooperator in St. Peter in der Au, und am 1. Jänner 1930 Provisor in Ertl. Seit 1. Februar 1930 ist Amstätter Pfarrer von Ertl, wo er über 10 Jahre segensreich wirkte. Im Oktober 1941 übernahm er die Pfarre Weistrach, wo er die Landwirtschaft aufgab und die Pfarrhofgründe verpachtete; er schied aber im April 1942 krankheitshalber aus und übernahm die Pfarre Chorherrn bei Tulln am 8. Mai 1946 als Pfarrer. Geistlicher Rat seit 1948. Im Krankenhaus Tulln starb er am 4. August 1970 im 83. Lebensjahr und im 60. Jahr seines Priestertums.

Leopold Wiesinger, Provisor. Er wurde am 20. Juli 1911 in Aichet, Pfarre St. Willibald im Innkreis, OÖ, geboren und 1936 zum Priester geweiht. Am 1. September 1938 kam er als Kaplan nach Behamberg, dann einige Monate nach Ertl (Okt.-Dez. 1941), danach als Kaplan nach Langenlois. Seit 1. April 1951 war er Pfarrer in Rastenfeld, wo er am 14. April 1984 starb.

Anton Pachl wurde am 24. Mai 1907 in Zwettl, OÖ, Diözese Linz, geboren. Er besuchte das Stiftsgymnasium in Seitenstetten, studierte an der Phil.-Theol. Hochschule in St. Pölten und wurde am 29. Juni im Dom zu St. Pölten zum Priester geweint. Als Kaplan wirkte er in Weistrach, Waldkirchen und Langschlag. Im Jahre 1936 (mit 1. 1. 1937) wurde er Pfarrer in Bärnkopf. Am 14. Dezember 1941 übernahm er die Pfarre Ertl. Hier wirkte er segensreich, vor allem in der schweren Kriegs- und Nachkriegszeit.

Einigen wird noch in Erinnerung sein, daß der Pfarrer, Oberlehrer und Organist (Pachl, Kwasnitzka und Krendl) ein Triumvirat in Ertl bildeten. Zuständig für das geistliche Wohl der Menschen in Ertl, war er dennoch weit über die Grenzen hinaus als gütiger Pfarrer von Ertl bekannt und bei seinen Ertlern überaus beliebt. Schlicht, wohlwollend und hilfsbereit war seine Priesterpersönlichkeit. Er lebte, was er im Evangelium verkündete. Auch war er ein guter Prediger, und wenn einmal zu einem festlichen Anlaß ein Gedicht gebraucht wurde, so dichtete Pfarrer Pachl gefällige Verse. Im Kreise seiner Mitbrüder und bei der Bevölkerung wurde er geliebt und geschätzt. Seine Schwester, Eva Baumgartner, war ihm über 30 Jahre lang eine gute Haushälterin, die auch viele Sorgen und Nöte der Pfarrangehörigen mittrug. Pfarrer Pachl war vielen ein guter Religionslehrer in der Schule, aber auch im Leben. Am Neujahrstag 1979 zelebrierte Pfarrer Pachl noch die 10-Uhr-Messe in der Pfarrkirche mit seinen Ertlern.

Pfarrer Anton Pachl starb am Samstag, 13. Jänner 1979, um 11.30 Uhr im 72. Lebensjahr und im 46. Jahr seines Priestertums. In der Pfarrchronik ist zu lesen: "Ständige Atemnot quälte ihn. Geduldig ertrug er sein Leiden, dankbar für die aufopfernde Pflege seiner Schwester Eva Baumgartner. Unterstützt wurde sie durch ihre Schwester Aloisia Forster, die zusammen mit dem Bruder, Franz Pachl, und Neffen, Josef Baumgartner, dem Herrn Pfarrer in seiner Todesstunde beistanden. Sie beteten mit dem Sterbenden das Vater Unser. ‚Himmelmutter’ war das letzte Wort, das über die sterbenden Lippen kam. Am Sonntag blieb in der Kirche kein Auge trocken, als der Provisor (Nußbaumer) den Gläubigen die Trauerbotschaft mitteilte." Montag und Dienstag abends war bei der Betstunde immer die Kirche bis zum letzten Platz besetzt. Am Mittwoch, dem 17. 1. 1979, war um 13 Uhr das Begräbnis, bei dem die ganze Pfarrgemeinde, Bischof Dr. Franz Zak und etwa 40 Geistliche Pfarrer GR Anton Pachl auf seinem letzten Weg begleiteten. Er wurde in einem Ehrengrab beigesetzt. Bei seinen Ertlern wollte er begraben sein. R.I.P.

Prof. Mag. Alois Nußbaumer, Provisor von 1978 bis 1979. Siehe Geistliche aus Ertl.

Anton Schuh wurde am 25. 12. 1947 in Ambach, Pfarre Oberwölbling, geboren. Er maturierte im Gymnasium Melk und besuchte die Phil.-Theol. Hochschule St. Pölten. Am 29.6.1973 wurde er in Krems zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte er in Heiligeneich, Arbesbach, Heidenreichstein und St. Valentin. Mit 1. September 1979 übernahm er die Pfarre Ertl. Mit viel gläubigem Optimismus ging er an die Arbeit im Weinberg des Herrn. Am 31.8.1979 wurde er feierlich empfangen. Am 1.Februar 1980 wurde Anton Schuh Pfarrer von Ertl; zugleich war er auch im bischöfl. Knabenseminar Seitenstetten als Erzieher tätig, jeweils Mittwoch und Donnerstag. Er wurde während der fünf Jahre in Ertl sehr beliebt. Viel und oft war er bei den Ertlern und mit ihnen unterwegs. Er organisierte die Reise nach Rom (1.-6. Feb. 1982) und die Wallfahrt nach Lourdes (4.-14. Juli 1983). Er war auch Obmann des Musikvereines. Vor allem hat er sich auch der Jugend angenommen. Vieles hat Ertl seinem Seelsorger Anton Schuh in den Jahren 1979-1984 zu verdanken. Mit 15. Oktober 1984 wurde Schuh Pfarrer von Heidenreichstein. Ein ganzer Autobus fuhr zu seiner Installation. Seit 1990 ist er Pfarrer in Langenlois. Zu so mancher Feier zieht es ihn heute noch nach Ertl.

Mag. Leopold Pitzl wurde am 7. Juni 1951 in Stritzling, Pfarre Steinäkirchen, geboren. Er maturierte in Melk und schloß sein Studium an der Phil.-Theol. Hochschule St. Pölten mit dem Magisterium ab. Die Priesterweihe war am 29. Juni 1977 im Dom zu St. Pölten durch Bischof Dr. Franz Zak. Als Kaplan war er in Oberwölbling, Pöggstall, Ulmerfeld-Hausmening, St. Pölten-Wagram und Weitra tätig. Am 15. Oktober 1984 wurde er Provisor, und seit 15. Mai 1985 ist Leopold Pitzl Pfarrer von Ertl. Am 27. Mai 1985 war die feierliche Installation durch Dechant Leopold Ettlinger aus Haag. Möge er noch lange segensreich in unserer Pfarre wirken.