Ortswasserversorgung

Die Wasserqualität der Hausbrunnen, vor allem jener der Volksschule, entsprach nicht den Erfordernissen für Trinkwasser. Daher mußte nach einer Quelle mit ausreichend und gutem Wasser gesucht werden. Im Grestenwald wurde man fündig.

Die Grundbesitzer, Dr. Anton und Pater Heinrich Segur-Cabanac, stimmten einer Vereinbarung hinsichtlich der Nutzung der Quellen für die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Ertl zu. Der Wasserbezug ist praktisch kostenlos, jedoch ist bei Bedarf vorrangig Wasser für den Forstgarten abzugeben.

Im Jahr 1964 wurde mit der Errichtung der Quellfassung auf Grundstück Nr. 659 und der Quellfassung auf Grundstück Nr. 662/1 begonnen.

Zur Einleitung des Wassers in den oberhalb des Hauses Schmied gelegenen Hochbehälter wurde eine 2.020 Meter lange Quellzuleitung mit einem Durchmesser von 60 mm aus Kunststoffrohren hergestellt. Um den durch den großen Höhenunterschied zwischen Sammelschacht und Hochbehälter bedingten Druck zu mindern, gelangte auf Grundstück Nr. 686 ein Druckentlastungsschacht zur Ausführung, welcher auch zur Entleerung der Leitung diente.

Ortswasserversorgung, Hochbehälter I.Der Hochbehälter wurde in Form eines Zylinders ausgeführt, welcher durch eine Betonwand in zwei gleichgroße Sammelbecken mit einem Gesamtvolumen von 60 m3 geteilt ist.

Über eine zirka 1.000 Meter lange Versorgungsleitung wird das Wasser in den Ort geleitet. Die Versorgungsleitung ist ebenfalls in Kunststoff mit einem Durchmesser von 80 mm ausgeführt. Diese wurde in einer Tiefe von 1,5 m bis 1,8 m bis zum heutigen Feuerwehrhaus, zum Friedhof und zum südöstlichen Ortsende verlegt. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch 18 Häuser an die erste öffentliche Wasserversorgungsanlage angeschlossen und 6 Überflurhydranten, wovon drei an den jeweiligen Strangenden situiert wurden, aufgestellt.

Durch die Errichtung der Volks- und Hauptschule und der Schulsiedlung konnte mit dem damals errechneten maximalen Wasserbedarf von 20 Liter/min, das Auslangen nicht mehr gefunden werden. Auch die Quelle, welche in den Jahren um 1965 eine Wasserschüttung von 90 Liter/ min. hatte, welche durch mehrjährige Beobachtung dokumentiert ist, dürfte an Leistung verloren haben. So wurde es notwendig, im Jahr 1975, im Einvernehmen mit der Segur'schen Forstverwaltung, eine zirka 400 Meter lange, 2" starke Quellzuleitung zu verlegen und auf Grundstück Nr. 601 eine weitere Quellfassung mit drei Fangarmen zu errichten. Durch weitere Aufschließungen von Baugründen in der Mooserbodensiedlung und in der Pfarrsiedlung wurden 1982 auch diese Bereiche an die Wasserleitung angeschlossen.

WasserleitungsbauEbenfalls durch Aufschließung von Baugründen unterhalb des Hauses Voitstraß wurde es notwendig, auch diese mit Wasser zu versorgen. Dafür wurde 1982 die Zuleitung zum Hochbehälter um zirka 480 Meter verlängert und in den neuerrichteten Hochbehälter eingeleitet. Diese Erweiterung wurde am 12. 1. 1983 in Betrieb genommen. Um das Wasser ohne Pumpstation in den um zirka 40 Meter höher gelegenen Sammelbehälter zu fördern, war es notwendig, den alten Druckentlastungsschacht zu überbrücken, wodurch aber auch der Betriebsdruck in der Quellzuleitung um zirka 4 bar anstieg. Dies hatte wiederum zur Folge, daß kurz nach Inbetriebnahme der Anlage auch bald der erste Rohrbruch auftrat.

Ebenfalls wurde 1984 die Wasserleitung bis zum Haus Ertl Nr. 236 verlängert und im Jahr 1988 die Versorgungsleitung für die Reihenhausanlage Ertl III hergestellt. Somit umfaßt die Ortswasserleitung von Ertl heute den gesamten Ortsbereich, in dem 68 Häuser über eine zirka 3.430 Meter lange Versorgerleitung mit Trinkwasser versorgt werden. Die Quellzuleitung zum Quellsammeischacht im Grestenwald und zum Hochbehälter in der Voitstraß hat eine weitere Länge von 2.400 Meter.

Die letzten Wasseruntersuchungsbefunde bescheinigen eine hervorragende Wasserqualität hinsichtlich der Keime und Nitrate (8,2 mg/l).

JS