Friedhof

Das erste Großprojekt der neugebildeten Gemeinde war die Anlegung eines Friedhofes. Bereits am 18. November 1922 wurde durch die Gemeinde ein Grundstück (damals Parzelle Nr. 2281 /5) von den Eheleuten Stefan und Zäzilia Zineder (Mayrgut) um 8000 Kronen erworben. Es war zweckgebunden mit der Bezeichnung "Konfessioneller Friedhof". Das Eigentumsrecht hatte die röm.-kath. Kirche zur hl. Familie in Dorf St. Peter in der Au (Ertl).

Im Bezirksgericht St. Peter in der Au wurde dieser Kaufvertrag am 4. Dezember 1922 bestätigt. In der Verhandlungsschrift der Bezirkshauptmannschaft Amstetten vom 8. Mai 1923 wurden die Bedingungen festgelegt: "Die Größe beträgt 1798 m2. Ein Holzzaun soll die Einfriedung sein. Auch ein Wasserabzugsgraben soll in Aussicht genommen werden." In einer Niederschrift vom 23. Oktober 1923 verpflichtete sich die Gemeinde die Kosten zu tragen. Auch der Holzzaun sollte durch ein festes Mauerwerk oder durch einen Eisengitterzaun ersetzt werden.

Am 30. Oktober 1922 erhielt der Pfarrer von St. Peter/Au, Albert Weikersdorfer, vom bischöflichen Ordinariat die Bevollmächtigung zur Einweihung des Friedhofes (1922, ZI. 8012). Erst ein Jahr später, am 15. Oktober 1923, wurde die Besichtigung seitens der Bezirkshauptmannschaft Amstetten vorgenommen. Diese Kommission gab die Erlaubnis, und auch die neue Friedhofsordnung wurde bestätigt. Die Kommissionskosten betrugen 242.000 Kronen (wegen der Inflation). Eingeweiht wurde der Friedhof am 12. Oktober 1924 durch Pfarrer Weikersdorfer. Ein Ehrengrab hinter dem Friedhofskreuz erhielt die Dienstmagd Anna Pressleitner, die am 2.11.1924 als erste im neuen Friedhof bestattet wurde.

Friedhof

Am 28. März 1938 macht der Baumeister Josef Baranek einen Kostenvoranschlag zur Einfriedung des Friedhofes zum Preis von S 1286,40 oder RM 857,60. Auf dem Sockel aus Stampfbeton stehen Pfeiler und Eisenstangen, die mit Drahtgeflecht verbunden sind. Am 3. Oktober 1938 bietet dieselbe Firma eine Einfriedung mit Ziegel um RM 1544,80 an. Doch die nächsten 15 Jahre bleibt es beim Holzzaun. Im April 1950 wurde rund um den Friedhof drainagiert und mit dem Bau der Friedhofsmauer begonnen. Der Lattenzaun des Friedhofes wurde 1953 von den Schneemassen zusammengedrückt. So entschloß sich der Pfarrkirchenrat, die Friedhofsmauer auszubauen. Den Großteil, 10.000 Schilling, bezahlte die Gemeinde Ertl. 1954 wurden die letzten Zaunreste durch die neue Mauer ersetzt, und auch das Läuthäusel wurde frisch getüncht.

1968 wurde die Wasserleitung im Friedhof installiert und im Frühjahr 1970 die Trockenlegung des Friedhofes in Angriff genommen. Die Arbeiten wurden größtenteils durch Robot geleistet, und die Ertler brachten viele freiwillige Arbeitsstunden im Friedhof zu. Die Kosten hat die Jägerschaft unter der Leitung von Konrad Stockinger getragen. Im Laufe der Zeit wurden leider auch viele gußeiserne Kreuze durch Grabsteine ersetzt.

1975 wurden alle Wege zwischen den Gräbern geschottert und Kieswege angelegt. Auch bei dieser Arbeit beteiligten sich alle Ertler.

1991 wurde unweit des Friedhofes eine Aufbahrungshalle errichtet.

KS